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Monthly Archives: September 2011

7. Tafelrunde – Klitzekleiner Ring: Sugardaddy’s Empfehlungen Teil II

Gerade erst habe ich Ferdinand von Schirachs Spiegel-Bestseller-Schmöker "Verbrechen" und "Schuld" ausgelesen, da erfahre ich wie zufällig, dass der Opa des Berliner Strafverteidigers sein Leben 1974 in Kröv geendigt hat. Dort ließ sich im Jahr 1966 der ehemalige Reichsjugendführer und Gauleiter von Wien Baldur von Schirach nieder, nachdem er seine Haftstrafe als Hauptkriegsverbrecher verbüßt hatte.

Davon hat der damals noch ganz kleine Thorsten Melsheimer aus dem – amtlich – tausendjährigen Reil, das zusammen mit Kröv gleichsam die zweite Hauptstadt des auch verfassungsrechtshistorisch bemerkenswerten sog. "Kröver Reichs" vorstellte, wahrscheinlich nicht viel mitbekommen.

Gut so, nicht auszudenken wäre schließlich, wie die Weinwelt aussähe, wenn sich dieser dann in mehrerlei Hinsicht in die Höhe geschossene Winzer entschieden hätte, Geschichten wie der nachzugehen, die wiederum der eingangs erwähnte Ferdinand von Schirach z.B. in der Episode "Der Koffer" in seinem zweiten Erzählband wiedergibt. Dort geht es nämlich um eine ungeklärte Leichensache und mysteriöse Bilder, auf denen durch den Bauch gepfählte Menschen gezeigt werden: eine mittelalterliche Strafe für Vergewaltiger, die sich namentlich in einem der überlieferten Weistümer pfeilgrad unseres schönen Kröver Reichs findet und etwaigen Straftätern bis in das Neunzehnte Jahrhundert hinein zumindest angedroht war.

Doch wenden wir uns ab von der Halsgerichtsbarkeit und dem zu, was dem Hals wirklich gerecht wird: feinster Moselwein.

VI. Weingut Melsheimer, Reil

1. Sekt Reiler Mullay-Hofberg Brut 2009

Der Sekt ist sehr ordentlich, ohne dass er herausragt. Für schmale 12,50 € wird es natürlich andererseits schon wieder schwierig, einen gleichwertigen Sekt zu finden. Der Brut ist mit ca. 8 g/l dosiert, es gibt ihn auch als Brut Nature, d.h. dosagelos. Auf dem Etikett steht dann trotzdem Extra Brut, aber egal.

2. Reiler Mullay-Hofberg Kabinett feinherb 2010

Frisch gewaschen, aber nicht klinisch sauber, guter Körperbau mit lieblichen Pölsterchen am rechten Platz, so stellt sich der Reichsjugendführer seine Mädelschaft und ich mir einen gelungenen Kabinettwein vor.

3. Reiler Mullay-Hofberg “Schäf” Spätlese 2010

Ein Wein mit schwungvoll weit ausholender Pranke und direkt ausladender Geste, der dann aber erstaunlich präzis zupackt, so als würde man mit einer Containergreifanlage Katzenbabies umsetzen. Lang, griffig, mit Apfel, Limone, Kräutern und dem kühlenden Effekt von unter der Nase verriebenem Menthol. Außerdem ein Wein, der romantisch stimmt und auch ein bisschen rebellisch.

Sugardaddy's Sweety Pie:

4. Reiler Mullay-Hofberg Auslese 2010

Kommt dem Idealtypus der Moselauslese so nah, dass die Heisenberg'sche Unschärferelation ganz von selbst eingreift. Im Glas vollzieht sich die süße Metamorphose des schieferdurchwirkten Apfels als verbotene Frucht und Fruchtbarkeitssymbol, Auslöser der Erbsünde und der Newtonschen Gravitationslehre. Kunstfertigkeit, Beherrschheit und eine Prise Chaos, quasi eine trinkbare Einführung in die Quantenphysik oder wahlweise in den Zen-Buddhismus.

VII. Johann Lenz, Pünderich

Sugardaddy's Lovely Little Princess

1. Pündericher Marienburg Spätlese 2010

Kamen mir die Weine von Lenz zuletzt sehr verschlossen und beinahe märchenhaft wie von Dorngestrüpp überwuchert vor, so ist es jetzt an der Zeit, aufzumerken. Die schon immer noble Säure der Marienburg hat sich hier noch einmal weiterentwickelt und selbst wenn sie noch nicht mitreißt, ist sie doch schon prickelnd, belebend und die abgefeimtesten Wüstlinge meines Alters könnten sich unversehens in der Prinzenrolle wiederfinden. Bei 7,80 €/Fl. zudem ein erfreulich günstiges Vergnügen.

VIII. Weingut Moog, Traben-Trarbach

1. Trabener Gaispfad Spätlese 2009

Beim Gaispfad kann ich mich nie dem Bild von Zicklein, die vom moselanischen Geißenpeterpendant über einen schmalen Steig zurück ins Dorf getrieben werden, sich da und dort schubbernd und im Weinberg ihre Hinterlassenschaften verteilend, entziehen. Deshalb meine ich auch oft oder immer eine speziell animalische Note in gutem Wein aus dieser alten Spitzenlage zu vernehmen. Bei diesem gegenüber dem letzten Jahr deutlich fortentwickelten Exemplar hat sich das mit den Ziegen gelegt, nur eine gewisse zitrusfrische Wildheit ist geblieben.

3. Trabener Gaispfad Spätlese 2010

Ausgeprägt traubig, minimal muskatig, emulsionsartig und trotz der aromatisch sich abzeichnenden Profiltiefe noch zu verwaschen und unfertig.

IX. Richard Böcking, Traben-Trarbach

Eine Minivertikale gab es bei Richard Böcking. Sehr schlau wurde ich daraus nicht, denn es fiel mir selbst für meine eingeschränkten Verhältnisse schwer, einen roten Faden oder eine typische Entwicklungslinie bei den verschiedenen Ungsbergen zu erkennen und vor allem deshalb fühlte ich mich ein wenig wie der BGH im Jahr 1990 bei der Beurteilung von Henry Millers "Opus Pistorum", Az. 1 StR 477/89, BGHSt 37, 55 ff.

1. Alte Reben feinherb 2010

Primärfruchtig, mit etwas Apfel, viel Hefe und aufgeregter Jugend.

2. Trarbacher Ungsberg Spätlese feinherb 2009

Mit einem überraschenden, aber nicht ganz unwillkommenen Stinkerle eröffnete die 2009er Spätlese. Dahinter war sie, als hätte ich es geahnt, zitrusfruchtig, und zwar sehr. Eine feine Herbe setzte sich wohltuend und unangestrengt davon ab, was dem Wein Tiefe verlieh. Keine önologische Großtat, aber für 9,00 €/Fl. ein maskulines Gegenstück zu Lenzens Pündericher Marienburg.

3. Trarbacher Ungsberg Kabinett feinherb 2008

Sehr leicht, sehr fein, ich hatte die mehr oder weniger unbegründete Furcht, bei dem Wein das bekanntermaßen nicht sehr kräftig ausgebildete Jahrgangsrückgrat durch unbedachtes umhersprudeln im Mund zu zerbrechen. Dem war dann nachher doch nicht so.

Sugardaddy's Petite Angel:

4. Trarbacher Ungsberg Spätlese feinherb 2007

Es mag am Jahrgang und am Prädikat liegen, ja, das wird es sein; der 2007er Ungsberg war dem 2008er an Gestalt nicht unähnlich, der Körperbau feingliedrig, aber weniger verletzlich. Da war mehr Fleisch dran, ein angenehm nahrhafter Duft wie von Himmel und Erd' zog in die Nase, am Gaumen wetzte sich eine hochwertige Säure ab, bis der Wein durch reichliches Hin- und Herspülen mürbe genug war, um die nur schwer reversible Reise in den Rachen anzutreten wohin er sich leise gluckernd verabschiedete und mich zufrieden zurückließ.

5. Trarbacher Ungsberg Spätlese feinherb 2006

Schon angeältelt wirkte die schließende Spätlese aus dem gemeinhin aufgrund seines abträglichen Herbstregens als in diesem Fall zu recht schwächer angesehenen Jahr 2006.

X. KKR Bergrettungsweine

1. Bergrettung Spätlese 2010

Gut schmeckte mir die 2010er Spätlese, wenngleich schon wieder sehr saftig und beinahe wieder naiv-süß. Wahrscheinlich keine Kandidatin für die ganz lange Reife, da mir ein haltgebendes Säurekorsett nicht auffiel, aber das mag täuschen.

Sugardaddy's Secret Enhancement Drink:

2. Bergrettung Auslese 2007

Bei erneut nur ganz wenig Säure entwickelte sich hier eine überaus ansprechende Säure und faltete sich aus wie die Blüte der Akelei, der man lange Zeit nachgesagt hat, sie verhelfe dem Mann zu neuer Kraft bei der Verrichtung seiner ehelichen Werke und stehe gleichzeitig für heimliche Lieb, verbotene Verführung. Den Frauen sollte sie als Präparat zur Linderung von Regelschmerzen dienen. An alledem volksmedizinalen Zauber ist aus pharmakologischer Sich nicht viel dran; im Zweifel würde ich deshalb eher zu einer Flasche 2007er Bergrettungsauslese raten, der jeweils gewünschte Erfolg dürfte sich hernach mit größerer Gewissheit einstellen.

3. Bergrettung Auslese 2006

Einer anfänglich aufjauchzenden Säurespitze folgen Klebstoff und Petrol, der Wein wirkt etwas gedrängt und unausgeglichen, aber nicht schwach. Mit Luft zieht sich das Panorama wieder etwas weiter auseinander, nur die Säure reicht nicht von Anfang bis Ende; beginnt jetzt, für Freunde reifer Auslesen interessant zu werden. Ultralang wird er aber wahrscheinlich nicht leben.

XI. Kirchengut Wolf, M. & U. Boor, Wolf

Seit gerade einmal zehn Jahren sind Markus und Ulrike Boor Nachfolger in der Weinbereitung erst katholischer, dann protestantischer Kirchenmänner. Bewirtschaftet werden vier Hektar. Ecovin.

1. Wolfer Goldgrube Spätlese feinherb 2010

Erst eine recht appetitanregende weit entfernt an Erbsensuppe erinnernde Nase und eine gesund scharfe Würze wie von Radieschen oder Ingwer, dann herber Honig, Salbei; auch pricklig, noch hadernd mit sich oder der Welt.

2. Wolfer Goldgrube Spätlese 2010

Den Frieden mit sich oder der Welt hat die Spätlese gemacht. Hier ist alles von einer zukunftsfreudigen Diesseitigkeit und lupenreinen Entwicklungsfreude, mit vorschnellender, aber nicht lästiger Säure, Popcorndynamik, geklärter warmer Butter und einer sympathischen Aufgekratztheit, dass es dem Herrn ein Wohlgefallen sein muss, im Erst-recht-Schluß mir dann natürlich auch.

Sugardaddy's Tea Time Girly:

3. Wolfer Goldgrube Auslese 2010

Popcornduft als Reifefähigkeit indizierende Schwefelverbindung ist ja schon etwas Feines; eine Stufe darüber steht für mich noch der Duft von schwarzem Tee, wie ich ihn in dieser mit 18,00 €/Fl. nicht überteuren Auslese detektieren konnte. Hinzu kamen verträumt klebstoffige Noten, eine intensive und sehr reale Weinigkeit verhinderte derweil das Abdriften ins Ponytraumland.

XII. Ingmar Püschel, Traben-Trarbach/Hürth

Ein weiterer Vollblut-Quereinsteiger ist Violinist Ingmar Püschel. Alte Korbkeltern, Holzfässer und Edelstahl, Spontanhefen, ein bisschen Schwefel. Genau daraus wird sein Wein und sonst aus nichts. Bei Martin Müllen hat er sich das Handwerkszeug, resp. -wissen angeeignet, das sowieso vorhandene ästhetische Empfinden ist orchestral geschult. Beste Voraussetzungen also für Wein, der gemacht wurde wie in der Zeit, als Sonnenuhren das Tempo vorgaben.

1. Kröver Steffensberg Auslese 2009

Schlank und fein, damenhaft mit milder Säure. Passt zum Minett ebenso wie zum Menuett.

Sugardaddy's Doctor Play Zone:

2. Kröver Steffensberg Auslese 2010

An apple a day keeps the doctor away. In dieser Form gern. Krachgrüner Apfel in Reinstform.

3. Kröver Steffensberg Beerenauslese 2009

Damenhafte Anmut oder niedlichen, aber unschuldigen Knackpo haben wir jetzt hinter uns gelassen. Die 2009er Beerenauslese ist dabei weißgott nicht von schwülstigem oder sonst überladen bis pseudobarock wirkendem Format und Dekor, auch quillt er nicht geil über – das Gegenteil ist der Fall, der Wein ist wenn überhaupt dann vergleichsweise schlank und auf den ersten Blick züchtig. Wir reden aber am Ende doch von einem Wein, bei dem man, so ähnlich wie bei den allenthalben in der Klatschpresse abgebildeten prominenten Babybäuchen im sagen wir sechsten Monat, einfach nichts mehr verstecken kann. Muss man auch nicht; die 2009er BA ist so lebenbejahend wie der Zeugungsakt selbst.

4. Kröver Steffensberg Beerenauslese 2010

Bei der Beerenauslese ists dann endlich ganz aus mit Anstand, Würde und Zurückhaltung, der Wein ist druckvoll, ist bis oben hin beladen mit frechen Früchten und gut aufgelegter Klebstoffnote, dabei birst er förmlich vor herrlich versauter Spielfreude und Laken durchtobender Lebenslust die beide noch lange nachklingen.

Gast: Immich-Batterieberg

Gernot Kollmann kam nach Stationen bei den Bischöfen und Roman Niewodniczanski und unter anderem als Berater vom Weingut Knebel, dessen Riesling-Sekt mir ein treuer Begleiter ist, zu einem der reaktivierten Mosel-Starweingüter, dessen Etiketten allein schon zum Kauf reizen. 2010 war nach dem vielgelobten Startjahr sicher kein leichtes Jahr für ihn; Umstellung auf Bioweinbau, geringe, durch Botrytis noch einmal verminderte Erträge von ca. 20 hl/ha, dafür stellenweise dramatische Säurewerte und Fragen über Fragen, sei es nach dem "ob" und "wie" der Mostentsäuerung, oder nach dem richtigen Vinifizieren und Mixen der botrytisfreien Parzellen mit denen, die sich einen Pilz eingefangen haben. Von all den schwierigen Entscheidungen ahnt man nichts, wenn man die Kollektion probiert, was zeigt, dass Gernot Kollmann seinen Beruf nicht verfehlt hat.

1. C.A.I. 2010

Die Visitenkarte. Der Wein schlägt sofort seine Pfähle ins Herz ein. Spontan ist er; trocken sowieso. Leugnet aber nicht die moselanische Herkunft und trägt eine elegante, raffiniert angedeutete süße Schleppe. Konsequenterweise führt er einen flotten Säuredegen mit sich. Für 9,00 €/Fl. ein Pflichtkauf, wenn man trockene Moselweine schätzt.

2. Batterieberg 2010

In seiner ganzen Tiefgründigkeit und Mineralität dieses Jahr leichter als der Steffensberg und wenn leichter irgendwie nicht das richtige Wort ist, dann eben offener und freundlicher. Kann ich nicht recht einschätzen.

3. Steffensberg 2010

Wo der Batterieberg, um in Möbelfarben zu sprechen, helles Lichtgrau und eine knusprige Art an den Tag legt, ist der Steffensberg dunkler, anthrazitfarbener, hat ausgeprägteren Salinecharakter. Während der Batterieberg unverdrossen plätschert, ist der Steffensberg unberechenbarer und vielleicht nicht gewaltiger, aber dominanter. Mindestens ebenso schwer einzuschätzen.

4. Ellergrub 2010

Hier hat mich ein Anflug von Petrol gestört. Bei jungen trockenen Rieslingen mag ich das gar nicht. Entschädigt hat der Wein mit seiner geschmacklichen Güte im Übrigen, da waren Länge, Kraft, Entwicklung, eine feinstoffige, gerbende Art, eine zurückhaltende aber merkliche Dosierung heimischer Obstsorten und durch die sehr kunstvoll nach hinten herausgezogene Länge war der Petrolärger schnell relativiert.

5. Zeppwingert 2010

Mein Kollektions-Favorit in diesem Jahr. Energiegeladen bis tumultuös, Apfel und Quitte, weißes Fruchtfleisch en masse, auch Moos, auch Kräuter, die reinste Gesteinsbohrmaschine.

6. Escheburg 2009

Schwächlich und leicht angemuffelt wirkte danach die Lagencuvée Escheburg. 

7. Tafelrunde – Klitzekleiner Ring: Sugardaddy’s Empfehlungen, Teil I

Wer sich noch an Erich Fromms Warnung vor dem Konsumidiotismus erinnern kann oder auch, weil zu jung, nicht und sich aber dennoch oder gerade deshalb ohne Beschwer der freien, resp. ggf. der käuflichen Liebe hingab oder -gibt, weiß im allgemeinen und schätzt dementsprechend, ahnt es möglicherweise unter Umständen auch nur und weiß am Ende genau deshalb nicht zu schätzen, liegt aber aus unerfindlichen Gründen dennoch goldrichtig mit der gefühlsmäßig, d.h. biochemisch-hormonell oder nur eins von beiden oder ganz anders oder wie auch immer vermittelten Affirmation, um die unverbrüchliche, wenngleich ephemere, nicht aber unbedingt fragile, sondern bisweilen denkbar robuste und regelrecht greifbare, bei jedem wiederum anders erlebte und wahrgenommene Schönheit des jeweils subjektiv-intimsten, einerseits individuellen, doch gleichzeitig in vollkommen harmonischer Wechselwirkung andererseits, stattfindenden Moments allerhöchster, himmlischster Süße.

Die Propheten einer ganz besonderen unter allen irdischen Manifestation der Süße, die ohne antagonistische Säure nicht sein kann oder jedenfalls allzu profan, um nicht zu sagen platt wirkt, ganz im Widerspruch also zu dem griechisch-mythologischen Vorbild der Göttertochter Harmonia stünde, die sogleich als gemeinsame Tochter von Kriegsgott Ares und Liebesgöttin Aphrodite wie kein besser geeignetes sagenhaftes Sinn- und Leitbild herangezogen werden wird, jene Propheten also sind die Rieslingwinzer der Mosel.

Einige von ihnen haben sich im Klitzekleinen Ring zusammengetan und auf der diesjährigen siebenten Tafelrunde zu Traben-Trarbach ein überwiegend staunenswert gutes Jahr 2010 in Flaschen abgeliefert. Da es mir bei der stattgehabten Kontrolle ganz wesentlich um die gerade schon angesprochene Harmonie zu tun war, die nicht etwa zu verwechseln ist mit Balance oder einer allzufrüh oder schlimmer noch allzu heftig durch beispielsweise Doppelsalz-Mostentsäuerung in den Wein hineingezwungenen Gerad-, bzw. vielmehr leider wohl unaufmüpfigen bis buttrig-scheintoten Flachheit, habe ich mich vornehmlich um die feinherben, fruchtigen und um die dezidiert süßen Weine bemüht.

I. Daniel Vollenweider, Traben-Trarbach

1. Schimbock 2009

Hart, herb, hefig, stark. Kein Wein für schwache Gemüter und im Grunde nichts für besinnungslose Schleckermäuler wie mich. Anspruchsvolle, wenn nicht schon intellektuelle Aromatik, ein Wein, am Ende, der schlauer ist als sein Trinker?

2. Wolfer Goldgrube Kabinett 2010

Hefig, primärfruchtig, etwas limonadig, bei herrschsüchtiger, leicht bockender 2010er-Säure.

3. Kröver Steffensberg Auslese 2010

Öliger, mit ernsterer, zügelnd wirkender Herbe und von Puffreis abgemilderter, bzw. sanft domestizierter Säure. Dieser Wein ist ein Kandidat für ausgeprägt schöne Altersjahre, wie der hohe Dimethylsufidantei ankündigtl, der so sagt es die Literatur, für die Mischung aus Puffreis und Popcorn in der Nase hauptverantwortlich sein dürfte und als flüchtige Schwefelverbindung das Reifebouquet mitprägt.

Sugardaddy's Glue Kid:

4. Wolfer Goldgrube Auslese 2010

Die Auslese startet mit einer Portion Klebstoff in der Nase und am Gaumen mit wohlgeratener, sehr properer Säure, das macht aus ihm trotz der nicht ganz unproblematischen Uhunote einen fidelen Wein, der zum Glück ganz ohne Hefe und Primärnoten auskommt und der darüber hinaus nicht von melancholischer Herbe gebremst wird. Gut, lang, fein, frisch, löst aber weder Herzrasen, noch den unter Klebstoffschnüfflern gefürchteten sudden sniffing death aus.

5. Schimbock Auslese 2009

Diesmal nicht ganz so sehr mein Kollektionsliebling wie sonst. Herber, schweißiger, abgearbeiteter, nicht mit der nonchalanten Mühelosigkeit von früher und mit einer weniger attraktiven Säure ausgestattet hat er den Sexappeal einer Zwangsprostituierten, deshalb warte ich lieber auf den 2010er Schimbock.

II. Weiser-Künstler, Traben-Trarbach

Meine erste Begegnung mit dem Wein von Weiser-Künstler hatte ich bei der Tafelrunde im Jahr 2009. Da war ich nicht besonders begeistert. Mittlerweile dafür umso mehr. Aus dem käsigen Backfisch ist ein sehr selbstbewußtes kleines Biest geworden.

1. Ellergrub Spätlese 2008

Feiner, geheimnisvoller Petrolschleier,der auf starke Sonnenexposition und damit erhöhten Carotinoidgehalt hindeutet. Eine braungebrannte Urlaubsbekanntschaft also, mit leicht sonnenöliger aber nicht glitschiger Haut, darauf ein feinschmirgeliger Sand haftet, der wiederum unverschmierte, provokante Herbe vermittelt.

Sugardaddy's Bustiest Babe:

2. Steffensberg Auslese 2010

Zuerst saftiger roter und grüner Apfel, später Heilkräuter und frisches Leinentuch. Pumperlgsund und prall, dabei nicht bäurisch. Eher der Typ Daheimgebliebene, die sich im Englischen Garten nicht nur der Sonne hingibt.

3. Ellergrub Beerenauslese 2010

Petrol, Aprikose, Säure sind hier geschmackvoll und stilsicher arrangiert. Ein Wein der sehr aufgeklärt und gleichzeitig trotz seiner sehr traditionellen Zutaten ganz unverkitscht wirkt. Noch eine Münchner Dirndlschönheit, die sich allerdings souverän im Hörsaal der juristischen Fakultät bewegt.

III. Staffelter Hof, Kröv

Vom Staffelter Hof sind die trockenen Weine meist stärker als die fruchtigen Schätzchen. So war es wahrscheinlich auch dieses Jahr. Ich habe aber aus Zeitgründen und um im Thema zu bleiben nur die süßen Sachen probiert.

1. Paradies feinherb 2010

An der herben Ausrichtung des feinherben Paradieses kann man ablesen, dass die Sympathien des Winzers im Bereich des durchgegorenen Weins zu Hause sind. Wirkte aber sowieso noch etwas unfertig und wird wahrscheinlich erst frühestens um Weihnachten herum zu schmecken beginnen.

2. Kröver Letterlay Kabinett feinherb 2010

Auch die Letterlay ist arg frisch, hefig und unfertig. Wirkt aufgedreht, wenn nicht hibbelig.

Eine Spätlese gab es leider nicht, das wäre wahrscheinlich genau das richtige gewesen zwischen der unruhigen Letterlay und dem schüchternen Steffensberg.

3. Kröver Steffensberg Auslese 2010

Leicht geraten und zwar nicht wässrig aber dünner als sonst, so dass man schon etwas genauer aufpassen muss, was man da schmeckt. Dass es sich um eine Auslese handelt, nimmt man dem Wein noch ab, leider ist sie nach meinem Dafürhalten zu blass. Etwas mehr Farbe um die Nasenspitze stünde ihr gut zu Gesicht.

Sugardaddy's Lush Life Lady:

4. Kröver Steffensberg Trockenbeerenauslese 2010

Petrol, Uhu, Aprikose, Säure. Gehalt, Präsenz, Struktur, Stimmigkeit, Komplexität sind alle da. Daher gewiss ein guter Wein, doch fehlt mir der entscheidende Funke, das Quentchen an geheimnisvoller Unbestimmbarkeit oder Überraschung, die geniale Sekunde, der letzte Impuls.

IV. Martin Müllen, Traben-Trarbach

Bisher kannte ich nur den vinologisch wie geographisch singulären Hühnerberg von Müllen, der dieses Jahr erneut meine Sympathien quasi gewaltsam an sich reißt.

1. Kröver Letterlay Spätlese feinherb 2009

Aperol, Hefe, Steine und eine leicht alkoholische Note.

2. Kröver Kirchlay Auslese 2010

Eierschale und Rosinen, wenig Säure, ein viel langsamerer Wein, als die feinherbe Spätlese. Braucht sehr viel Luft.

Sugardaddy's Favourite Chick:

3. Trarbacher Hühnerberg Beerenauslese 2010

Wieder einer meiner Favoritenweine. Apfel, Ananas, Puffreis. Maßvolle Säure, die gemessen am Volumen, das der Wein hat, gleichwohl beträchtlich sein muss. Bei diesem Wein ist alles auf Zukunft getrimmt, gleichzeitig steht er felsenfest im Jetzt. Kann man mit alt werden.

V. Weingut O., Traben Trarbach

Letzte Woche noch habe ich den Ungsberg "Bikiniblick" 2010 seiner Bestimmung zugeführt und dachte mir, dass der ja noch ganz schön unruhig ist. Ob's am frivolen Blick vom Ungsberg in das bikinireiche Freibad von Traben liegt? Und ob die anderen Weine vom Weingut O. aus dem Jahrgang ebenso unruhig sein würden?

1. Trarbacher Ungsberg Kabinett feinherb 2010

Der Ungsberg 2010 ist ein Wein, der noch nicht weiß, wo er hingehört und schon gar nicht, wo er mal hin will. Wenn sich das pubertär-hefige Element verflüchtigt hat, wird es Zeit für eine ernsthafte Standortbestimmung, dann muss die Entscheidung fallen, ob Mann oder Frau, Macho oder Zicke.

2. Trarbacher Ungsberg Spätlese 2010

Schnaufender, stampfender, beladener, als der Kabinett. Der Kabinett entspricht Musik von Lady Gaga, das hier ist Beth Ditto.

Sugardaddy's Roissy Girl:

3. Trarbacher Ungsberg Auslese 2010

Im Auslesebereich ist das Weingut O. von, sofern man bei einem so jungen Weingut davon reden kann, stupender Zuverlässigkeit und traumwandlerischer Sicherheit. Das ist Ungsberger für die Bikinizone. Sauscharf, aber pariert auf's Wort.

In der Fortsetzung geht es unter anderem weiter mit den Weinen von Thorsten Melsheimer, der ca. so groß ist wie Roman Niewodniczanski. Auch Immich-Batterieberg wird eine Rolle spielen.

Kleine Champagnerprobe zum Lesebeginn

I. Regis Fliniaux, Blanc de Blancs d'Ay Grand Cru

Meistens sind die Champagner von Regis Fliniaux gut, machmal sind sie inspirierend, die Cuvée des Signataires kann exzellent sein und von seinem seltenen Blanc de Blancs war ich seit dem allerersten, damals aus der spontan à la volée dégorgierten Flasche genossenen Schluck angetan, bzw. sogar begeistert. Von dieser Hochform war der jetzige Blanc de Blancs weit entfernt. Ich schiebe es darauf, dass die Flasche erst vor drei Monaten dégorgiert wurde und der Champagner noch keine Zeit hatte, sich mit dem Dosageliqueur zu vermählen.

II. Regis Fliniaux, Cuvée Prestige Grand Cru

Die Cuvée Prestige von Regis Fliniaux fand ich nie so gut wie seine anderen Champagner dieser Preisklasse, etwa den eben besprochenen Blanc de Blancs oder die feine Cuvée des Signataires. Auch dieses Mal zeigte sich die Cuvée Prestige nicht überragend schön. Sie litt leider unter derselben Unausgewogenheit und Aufgekratztheit des BdB, denn auch sie war ganz frisch dégorgiert. Also: weiter liegen lassen!

III. Joel Michel, Oeuil de Perdrix, dég. 1. Okt. 2010

50PM 25PN 25CH, 10% Fassausbau, 2004er Basis.

Ca. 5 ha, bewirtschaftet Joel Michel selbst und biologisch (seit Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger Verzicht auf Insektizide, Herbizide usw.), das sind im Jahr ca. 50000 Flaschen. Ursprünglich stammt er aus Moussy, das er schon 1970 verließ, um in der Nähe von Château Thierry ein eigenes Weingut zu eröffnen. Die parzellenreinen Weine gären im Fassl, werden nicht geschönt, geklärt, gefiltert. Sein ganz heller OdP war zag- und schmeichelhaft zugleich, ein ganz leichter, nur schwer einzuordnender Vertreter seiner Art, wofür der hohe Meunieranteil verantwortlich sein dürfte. Nach einer reduktiven Eröffnung war der Champagner weich, ja sämig, wenig säurehaltig, jedoch mit einerm prickligen Zitrusschlenker zum Ende hin. Kein spannungsgeladener Champagner, entgegen der Etikettenanmutung auch kein jagdlich-rustikaler oder gargantuesker Champagner, sondern ein garconhafter Schmeichler.

IV. de Sousa, Cuvée 3A Extra Brut

50CH aus Avize, 50PN jeweils hälftig aus Ay und Ambonnay, dosiert mit 5 g/l

Biodynamischer Champagner; spontaner Gärbeginn, dann thermoreguliert bei – 4 ° C, mit BSA, der Ausbau findet in Beton und 600-Liter-Fudern statt, die Weine werden nicht geschönt und bleiben unfiltriert. Die Trauben stammen aus den drei einzigen Grand Crus, deren Dorfnamen mit "A" beginnen, was den Namen erklärt, aber vielleicht ist das Triple-A ja auch eine Anspielung auf Erick und Michelles Bonität, wer weiß. Der Champagner ist dunkel, glatt, mystisch, pantherhaft, etwas exotisch und leicht karamellig.

V. Domaine Dehours, Pinot Noir Vieilles Vignes Parcellaire "Maisoncelle" Extra Brut 2004, dég. 30. Aug. 2010

Über Jerome Dehours habe ich ja schon im Nachgang zur Vinexpo mit Begeisterung berichtet. Dort habe ich seinen Chardonnay Parcellaire "Brisefer" herausragend gut gefunden, den "Côte en Bosses" Extra Brut 2004 aus allen drei Reben, dégorgiert 7. Januar 2010, fand ich kurz danach im Einzeltest wieder sehr überzeugend, der "Maisoncelle" sollte meine Meinung noch einmal bestätigen. Kirschig, knorpelig, unverwachsen und naturnah, mit einem obszönen Kaviarduft.

VI. Leclerc-Briant, Premier Cru Les Authentiques "Chèvres Pierreuses"

40PN 40CH 20PM.

Was ist denn mit Leclerc-Briant los? Seit der Winzer tot ist, schmecken seine Champagner nicht mehr. Früher war der Chèvres Pierreuses mein Lieblingschampagner aus der Authentique-Kollektion von Leclerc-Briant und letztlich aus dem Gesamtangebot des Erzeugers. Nun erwische ich schon zum wiederholten Male eine Flasche in schwacher Form. Zwar an sich sehr apfelsaftig, aber dann kommt nichts mehr und baut sich auch mit Luft nichts mehr auf. Schlaff, wachsig, ohne Pfiff, wirkt überreif und müde, erinnert ein wenig an überalterten Riesling, bei dem die an sich feine Petrolnote ausnahmsweise sogar störte. Schlimm!

VII. Jacques Lassaigne, Papilles Insolites

Ein in mehrfacher Hinsicht besonderer Champagner. Seine schwarzen Trauben stammen aus Montgueux. Montgueux wird immer als der Montrachet der Champagne dargestellt, die Chardonnays von diesem kleinen Berg mit der ungewöhnlichen Südexposition sind nicht unumstritten, aber sie haben einen unbestritten eigenen, meinetwegen burgundischen Charakter und machen zur Zeit reichlich Furore. Ob der Papilles Insolites wirklich zu 100% oder "nur" zu 75% aus Pinot Noir besteht, ist unklar, der Champagner ist eigentlich sowieso nur ein Experiment, bzw. ursprünglich sogar ein Unfall. Die Trauben der hier verwendeten 2005er Ernte wurde schlicht auf der Presse vergessen, daher die ungewöhnlich dunkle Färbung. Mit dem Saft experimentierte Emmanuel Lassaigne ein wenig, ließ den Schwefel weg und verkaufte das Resultat drei Jahre später an zwei seiner besten Pariser Handelskunden (aus deren Firmennamen sich der Name der Cuvée zusammensetzt: "Les Papilles" und "La Cave de l'Insolite"). Von der Farbe her dem Oeuil de Perdrix sehr ähnlich, wenn nicht sogar noch intensiver eingefärbt. Schokolierte schwarze Johannisbeere, Blaubeerjoghurt, Milchschokolade. Säurearm, etwas scotchig, Rumtopf, dabei ohne Rancio.

VIII. Francis Boulard, Mailly Grand Cru Extra Brut, neues Etikett, dég. 18. März 2011

90PN 10CH, 2007er Basis mit 30% reserve aus 2006 und 2005, mit 5 g/l dosiert

Im Fass spontanvergorener Champagner, den man schnell für einen reinen Chardonnay halten könnte, da er eine ansprechende Apfelsaftnote hat, die hier viel gesünder, strahlender und reiner ausgeprägt ist, als beim Chèvres Pierreuses. Einer der ersten Champagner von Francis Boulard, die ich seit dem Etikettenwechsel getrunken habe; zwar habe ich die von ihm und seiner Tochter kreierten Grundweine und Cuvées schon probieren können, da war aber alles noch unrund, ungelenk und nur schwer gut zu finden. In der jetzigen Form zeigt sich die altbekannte Größe von Francis Boulard, der Neustart ist mithin geglückt.

IX. Janisson-Baradon, Cuvée Georges Baradon 2001, dég.

70CH aus der Einzellage Les Toulettes, 30PN

Der 2001er ist der Nachfolger des sehr guten 1999ers, der weitestgehend ausgetrunken sein dürfte und mir vom ersten Kennenlernen bis zum letzten Tropfen erhebliche Freude bereitet hat. Leider war 2001 kein besonders starkes Jahr, was das Reifepotential betrifft. Der 2001er Georges Baradon muss nämlich jetzt ausgetrunken werden. Er ist nicht ungefällig, nur ein bisschen zu festgelegt auf eine Kirschwassernote, die rechts und links neben sich kaum andere Aromen zur Geltung kommen lässt und nocht nicht schnapsig wirkt – doch wird das wahrscheinlich bald kommen. Bis Weihnachten 2011 gebe ich ihm noch, danach steigt er definitiv und merklich ab, für manchen Champagnerfreund dürfte er schon in diesem hochreifen Zustand problematisch sein.

X. Janisson-Baradon, Blanc de Blancs Special Club "Les Toulettes" 2004

Eine ganze Stufe über dem Georges Baradon steht die 1947 bepflanzte Einzellage "Les Toulettes", in dieser Form nach dem 2000er überhaupt erst zum zweiten Mal auf den Markt gebracht und wiederum ein voller Erfolg. Aus den Toulettes bedient sich die Cuvée Georges Baradon zum größten Teil (und soweit ich weiß hat dort auch der famose Jacques Diebolt von Diebolt-Vallois Reben stehend), wie man weiß, mit allen Stärken und allen Schwächen die eine solche Cuvée dann hat. Im reinen Einzellagenchampagner findet sich dafür alles völlig fugenlos gefügt, geht Toffee mit Fruchtpüree Hand in Hand, ohne dass die fruchteigene Säure für Komplikationen sorgt. Brioche, Mandelsplitter, Lemon Curd, ein stattlicher Champagner mit Körper und Biß.

XI. Bérèche et Fils, Instant "Le Cran" 2004, Handdégrogement am 5. November 2010

55CH 45PN, alte Reben gepflanzt von Großvater Pierre Bérèche, mit 2 g/l dosiert

Köstliches Himbeeraroma und ein verführerischer Knackarsch, ultrafein, gleichzeitig unaufgesetzte, ungekünstelte Coolness, eine Mischung aus der kess-frechen Bryce Dallas und der naiv-holden Jennifer Finnigan. Kauftip.

XII. Piper-Heidsieck, Rosé Sauvage

Zum Zeitpunkt der Neuauflage des Sauvage-Champagners war die angesprochene Käuferschicht zu jung, um sich an den alten weißen Extra Brut Sauvage von Piper-Heidsieck zu erinnern, daher gab es wahrscheinlich keinen Konflikt zwischen den beiden. Der Rosé Sauvage ist jung, jugendlich und schmeckt möglichst früh nach der Marktfreigabe sehr gut, mit zunehmender Lagerdauaer baut er leider unverhältnismäßig schnell ab. So war es hier. Zwar prägten viele rote Beeren das Bild, aber alles wirkte zusammengequetscht, gedrückt, eng, schwer und gezwungen. Keine Leichtigkeit, keine sündige Sorglosigkeit; zum Steak noch gut, allein nicht mehr so recht zu genießen.