Aube. Stahltank. Weißburgunder. Pascal Gerbais verfügt über einen für Champagnerverhältnisse gewaltigen Bestand – alter! – Weißburgunder, gepflanzt 1904.

1. Cuvée de Réserve

60PN 40CH, 2008er Basis, mit 5 g/l dosiert.

Aus dem als plumper Bauerntrunk verkleideten Champagner wird mit etwas Luft der reinste Roadrunner. Verblüffende Mischung aus gekonnter Knackigkeit und moderater Komplexität mit langem Untehaltungswert.

2. N.N. Zéro Dosage

100PN, 2008er Ernte, 11 mg/L Schwefel total.

Eindimensional, hart und kurz. Wirkt auf mich nicht offensichtlich fehlerhaft, insbesondere nicht korkig, sondern einfach nicht sehr gelungen.

3. L'Originale Les Proies

100 Pinot Blanc, 2007er Ernte, mit 5 g/l dosiert.

Pascal Gerbais hat 4ha mit Pinot Blanc, das sind ziemlich genau 4% des Gesamtrebbesitzes dieser Rebsorte in der Champagne, die sich damit in seinen Händen befinden. Räucherspeck, Leberwurst, Apfel-Zwiebel-Stückchen. Nicht sehr lang, stark raumfordernd im Mund und sättigend.

4. Rosé

Assemblage aus Cuvée de Réserve und 12% Coteaux Champenois Rouge, mit 8 g/l dosiert. Unmittelbar nach der prise de mousse Lagerung sur pointe.

Der Aufwand lohnt sich. Der Rosé ist meiner Meinung nach Pascal Gerbais' bester Champagner. Buttrig, weinig, mit rotfruchtigen Noten, wie beim Abendbrot in Juan-les-Pins, wo ich als Austauschschüler gern den einfachen Roten mit ein paar reingeschnittenen Nektarinenspalten verzehrt habe, bevor es zur weiteren Abendgestaltung an den Strand oder auch mal nach Antibes hinein ging.