Ca. 54 ha bewirtschaftet das Haus Charles Ellner heute, etwa die Hälfte davon ist und der größte Teil der Reben steht Epernay, dem Geburtsort des Hauses. Die -Etiketten orientieren sich an Originalvorlagen, die ebendort hängen. Vinifiziert wird in Stahltanks, für den Ausbau stehen Fuder und kleine Fässer zur Verfügung.

I. Qualité Extra

50PN 30CH 20PM, 08er Basis, aus 2007, mit 6 g/l dosiert.

Vollmundiger, reifer, ganz solider Stil.

II. Cuvée de Réserve

60CH 40PN, 04er Basis mit aus 2003, mit 10 g/l dosiert.

Macht einen nobleren Eindruck als die Qualité Extra, kratzt aber am Gaumenrand etwas. Wer keine Angorapullover auf nackter Haut trägt, wird diesen nicht mögen.

III. de Blancs 2004

60% aus Chouilly, 40% aus Tauxières, mit 7-8 g/l dosiert.

Floral, voll weißer Blüten, auch Campher ist dabei; Süßholz und Anisnoten, leicht kreidig, etwas alkoholisch.

IV. Intégral sans Dosage

04er Basis mit 10% aus 2002.

Angeschnittener Apfel, Schwarzbrot, Blumen. Körperreich, mollig, aber nicht schlaff, denn eine leichte Herbe und etwas Säure formen die Taille.

V. Millésime 2002, dég. 51. Woche

75CH hauptsächlich aus und Tauxières sowie ein wenig Avize und Dizy, 25PN aus Sermiers, Rilly und Champillon.

Gute, ebenmäßige Qualität, animierende Herbe, weinig und etwas ernst.

VI. Millésime 2001, dég. 11. Woche 2011

60CH aus Avize und 40PN, in Großvaters Holzfässern ausgebaut.

Säuerliche Haselnusscrème und Toast in der Nase, gutes erstes Mundgefühl, aber leider sehr kurz. Ich fürchte, das Dégorgement ist zu kurzfristig erfolgt.

VII. Millésime 2002, dég. 11. Woche 2011

63CH aus Chouilly, Tauxières und Avize, 37PN.

Blumiger Duft und Luftton, mit dem Odeur saurer Nierchen und etwas Kalk unterlegt. Anfangs rumpelig herb und dann ein sehr lebhaftes, limonadiges Mundgefühl, das sanft, leicht und elegant ausgleitet. Unausgeglichener Champagner, der wohl ebenfalls zu kurzfristig dégorgiert wurde.

VIII. Millésime 1999, dég. 45. Woche 2009

60CH 40PN.

Dieser ist der erst Jahrgangschampagner aus dem Programm, der zu zeigen beginnt, wie die Hausstilistik wohl sein soll. Dosagesüße spielt hier keine entscheidende Rolle, im Vordergrund steht ein nicht sehr säurebetonter mit einem minimalen, heute altmodisch anmutenden Luftton. Charles Ellner gehört damit nicht zu den wirklich barocken, festlichen oder rokokohaften Champagnern, sondern eher zu den großbürgerlichen, konservativen Champagnern.

IX. Séduction Millésime 2000, dég. 45. Woche

55CH 45PN.

Iris und Veilchen, roter Apfel und Kalk. Knackige Säure, nicht zuletzt daher fokussierter als der Mill. 1999. Gegenüber den bisherigen Champagnern von Charles Ellner eine merkliche Steigerung, nach oben ist bei guter Lagerung in den nächsten sieben bis zehn Jahren sicher auch noch Platz.

X. Séduction Millésime 1999, dég. 45. Woche 2010

55CH 45PN, im Fass gereift.

Aprikose, Weinbergpfirsich, mit Luft vermehrt Trockenfrüchte und Müsliduft. Im Mund mild, fast milchig, schließt mit einer geringfügig gerbenden Art ab und bleibt lang am Gaumen.

XI. Rosé

50CH 50PN, 07er Basis, Assemblagerosé mit 14% Rotweinzugabe.

Helles Rosé. Hundefellnase und Fleisch, dahinter Kirsche und Aprikosenkerne. Im Mund leicht, herb und eher wässrig, kommt "weiß" rüber. Nicht mein Fall.

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