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Unabhängige Winzer unter der Lupe – Marnetal: R. C. Lemaire, Villers-sous-Châtillon

R. C. Lemaire, Villers-sous-Châtillon

Das Örtchen im westlichen Marnetal ist bekannt für seine Papststatue von Kreuzzugspapst Papst Urban II., einem Sohn der Region. Wo solche Päpste gedeihen, müssen auch adäquate Champagner entstehen! Sieht man sich die Medaillenspiegel der renommierteren unter den Weinwettbewerben an, findet man tatsächlich auffällig viele Erzeuger aus dem mittleren Marnetal, das früher wegen seiner hohen Meunierdichte bekannt, besser gesagt: verrufen war. Aus dieser Not haben einige Winzer die Tugend des reinsortigen Ausbaus der Traube geboren, mit beachtlichem Erfolg, wie sich mehr und mehr zeigt.

Monsieur Lemaire war Maître de Chais bei Moet et Chandon, bevor er sich auf seine eigenen immerhin 12 ha zu konzentrieren begann, die er nachhaltig bewirtschaftet. Seine Champagner durchlaufen keinen BSA und bekommen eine Dosage um die 4 g/l.

1. Cuvée Trianon

60PN 40CH aus Hautvillers und Cumières. Vier Jahre Hefelager.

Auf Anhieb ansprechender, schlanker, frischer Champagner, der nach anfänglichen Geißblattnoten und frischer Verbene eine kühle Säure am Gaumen entfaltet, um die herum sich alles abspielt. Reife Limetten, Kumqat, Physalis. Herbfrisch und gut.

2. Cuvée Sélect Réserve

100PM. Drei Jahre Hefelager.

Herbe Grapefruit, Jod, schwarzer und weißer Pfeffer, Kraft, aber etwas kurz. Leider kein Champagner, der begeistert und mit einem Schuss Chardonnay und/oder Pinot-Noir wahrscheinlich ansprechender. Immerhin: die Rebsortentypizität konnte man wahrnehmen, obwohl ich das bei reinsortigen Meuniers immer sehr schwer finde.

3. Blanc de Blancs Millésime 2004

Trauben aus Hautvillers Premier Cru von 35 Jahre alten Reben. Neunmonatiger Fassausbau. Sechs bis sieben Jahre Hefelager.

Pfirsich, Aprikose, Reineclauden, Limetten, gebutterte, mild nussige Aromen, ein Hauch von Holz, viel Mineral, Kraft, Säure, Frucht, Spiel, da ist von allem etwas, von nichts zu viel. Perfekt zu Austern. Das Zuckerschwänzchen zum Schluss ist nicht jedermanns Sache, gefällt mir aber besser, als z.B. eine abrupte Herbe. Beeindruckender, sehr empfehlenswerter Champagner, der locker 90 Punkte wert ist.

4. Rosé de Saignée

50PN 50PM. Zum zweiten Mal hergestellt.

Beerenobstdessert mit Vanillesauce, Rhabarber, Waldmeister, einige grüne Aromen und ein gelatiniger Eindruck am Gaumen. Wer so einen schöne Jahrgang hinbekommt und ein so vielfältiges, entwicklungsfähiges Portfolio hat, wird beim Rosé sicher noch zulegen, ich würde mich darüber sehr freuen.

Belle Epoque und Grande Dame im Champagnerleistungszentrum

Im Champagnerleistungszentrum treffen nicht nur junge Talente aufeinander und messen sich im friedlichen Wettstreit, nein, auch die alten Kämpen müssen zeigen, ob sie noch Dampf haben. Selbst alter Adel wie der einer Grande Dame und einer Belle-Epoque schützt nicht vor dem unerbittlichen Blick unter den Rock.

Veuve Clicquot, Grande Dame 1985: wuchtig, herb und sehr füllig. Im Glas war der Champagner dann weniger alte Witwe, als vielmehr ziemlich knackiges, wenngleich nicht mehr ganz taufrisches Mädel. Ein schicker Twen, was ja auch zum Jahrgang paßt. Verhaltene Säure und sehr viel weinige Würze, Andeutungen von Milchkaffee, Karamell, Buttertoffee und Kakao, aber alles wirklich nur hauchfein und in den nächsten Jahren sicher immer stärker werdend. Dieser elegante, noch herzhaft jugendlich wirkende Champagner spricht sehr für das Haus, bzw. die Kunst des seinerzeitigen Kellermeisters Peters. In der Jugend sind die Champagner immer haarscharf zu hoch dosiert für meinen Geschmack – passen dafür aber zu zahlreichen Speisen sehr gut, dazu gleich mehr -, im Alter zeigt sich dann, was die Réaction Maillard alles vermag. Korrespondierende Speisen waren:
– Brunnenkressesuppe mit pochiertem Wachtelei: definitiv kein dreamteam zur Grande Dame, die beiden standen sich in respektvollem Abstand gegenüber, bzw. einander zur Seite, gingen aber keine harmonische Allianz ein. Getrennt voneinander am besten, zusammen war mir die Mixtur zu spannungsvoll.
– Jakobsmuschel mit hauchdünnem Cräcker auf blanchiertem Kohl: sehr schmackhaft, Jakobsmuschel und Champagner sowieso, in Verbindung mit dem kleingeschnipselten Kohlgemüse und dem Keks dann noch einmal bereichert.
– Kaninchen mit Linsen und Speckschaum: eine Spitzenkonstellation, für Liebhaber von herzhaften Variationen rund um den Speck ein besonders schönes Erlebnis. Dankenswerterweise war das Kaninchenfilet mit einem schützenden und gut harmonisierenden Teigmäntelchen versehen, zusammen mit den reifen Noten der Grande Dame wundervoll.

Es folgte

Perrier-Jouet Belle-Epoque 1983. Ein erstes kleines Stinkerle im Glas wich schnell, mit Zeit und Luft wurde ich dann auf Kosten der von vornherein optisch müden Perlage Zeuge eines kleinen Chardonnaywunders im Glas. Bei älteren Belle Epoques zeigt sich eben immer wieder die grandiose Standfestigkeit der Cramantchardonnays. Die Nase betörend mit kandierten Zitrusschalen, der Mund von stahlharter Säure ausgekleidet, mit langem, feinstprickelndem Nachhall. Dazu gab es:
– Stubenküken mit Knoblauchconfit: Köstlich! Punkt.
– auf der Haut gebratenen Zander samt Fenchelgemüse: ebenfalls eine ausgezeichnete Kombination und ein würdiger Platzhalter für das als Auftakt genossene 2005er Leitz'sche Magdalenenkreuz.

Die crème brûlée hatte mit den Champagnern nichts mehr zu tun und vertrug sich dementsprechend bestens mit Barbeitos 1978 Madeira Verdelho, nach dem Käffchen gab es dann Reisetbauers Elsbeere, ein Brand den man am liebsten inhalieren will, bis das Glas leer ist. Schmeckt aber auch so ganz gut, wenn man Schnaps mag.

Fazit: Beide Prestigechampagner verwöhntem auf sehr hohem Niveau, zeigten sich den Speisen überwiegend gewachsen, wobei die Grande Dame in der Konfliktsituation mit dem Ei weniger gut abschnitt, als die Belle-Epoque mit dem Knoblauch.

Im Champagnerleistungszentrum: Sip of Gold von Sieger by Fürstenberg

Sip of Gold

Die Brüder Michael und Christian Sieger präsentieren unter dem Markennamen Sieger eine vielfältige Produktpalette, die relevante Bereiche des stylebewussten Haushalts abdeckt. Neben Mode, Möbeln und Papeterie gehört dazu auch die Porzellankollektion „Sieger by Fürstenberg“, die in Kooperation mit der traditionsreichen Porzellanmanufaktur Fürstenberg entstanden ist.

Von besonderem Interesse ist für mich die Serie „Sip of Gold“. Die nur 2 – 2,5 mm dünnen Champagnerbecher von Sieger by Fürstenberg wirken berückend auch auf den, der hauchdünnes Kristallglas von Riedel, Zalto oder anderen Meistern der klassischen Trinkglasfertigung gewöhnt ist. Damit üben die Porzellanbecher eine Faszination aus, der man sich schwer entziehen kann: feinstes japanisches Teeporzellan beherbergt schließlich vergleichbar noble Gewächse und entbehrt einer Vergoldung mit 24 Karat – das ist schon ein Blickfang auf dem Tisch. Die von mir getesteten Modelle Plain, Cushion, Woven, Moon und Circus sind mit unterschiedlichen, eher minimalistischen Reliefdekors versehen, sonst unterscheiden sie sich nicht. Durchprobiert habe ich die Becher in unterschiedlichen Versuchsanordnungen mit Champagnern, deren Geschmacksprofile ich gut kenne. In einem Solotest habe ich die Becher mit drei unterschiedlichen, jeweils schon reifen und sehr ausdrucksvollen Champagner Prestige-Cuvées auf ihre Champagneraffinität hin geprüft. In einem zweiten Teil habe ich die Becher zu einem Menu von Ruhrgebiets-Topkoch Jörg Hackbarth und einer Reihe sehr unterschiedlicher Champagner ausprobiert.

A. Champagner

I. Krug Vintage 1988

Dieser in allen Varianten nussige Champagner, dessen immense Apfelpower sich nach und nach mit einer gemächlicheren Gangart ans gute Werk macht, glänzt mit einer (Aromen-)Vielfalt, wie man sie sonst nur zu Zeiten des Kalten Kriegs auf der ordensgeschmückten Brust eines sowjetischen Gardeoffiziers finden konnte. Die Wucht dieses Champagners allein hätte noch vor wenigen Jahren gereicht, den Eisernen Vorhang einzureißen. Heute ist er versöhnlich, aber nicht ohne ein grimmig-verschmitztes Blitzen in den Augen. Im Sip of Gold fand sich dieser Ausnahmechampagner in einer Ausnahmeumgebung wieder. Und wie das Leben manchmal so spielt – er kam damit nicht zurecht. Die ehrfurchtgebietende Aromaparade musste dramatische Einbußen wettmachen, was im Glas nach Uhrmacherpräzision aussah, wurde im Becher zum fröhlichen Durcheinander. Karneval statt Militärparade, der Champagner als Karikatur seiner selbst.

II. „S“ de Salon 1990

Ein anderer Grande ist der ehrwürdige „S“ de Salon. Ein Champagner, der ein Raunen durch den Raum gehen lässt, selbst wenn niemand im Raum ist. Von einer völlig anderen Bauart, als der 88er Krug, ihm in Sachen Langlebigkeit jedoch verwandt. Als mir ein lieber Kollege vor fünf Jahren einmal 1990er Salon vorsetzte, weil er selbst neugierig auf den Champagner war und nicht glauben wollte, dass ein Champagner nach so vielen Jahren nicht nur nicht tot, sondern noch gar nicht richtig wach sein kann, da war der „S“ gerade aus seiner ersten jugendlichen Bockigkeitsphase herausgetreten und wirkte sehr unausgeglichen. Mittlerweile gibt es einige große 90er, die schon wieder abtauchen, andere drehen nochmal richtig auf und dieser hier schien sich nicht recht entscheiden zu können. Im Impitoyables-Konterglas machte sich viel Cognac, Calvados, Walnuss, malzige, röstige Brotrinde und kandierte Frucht breit, am Gaumen wirkte er aber sehr uneinheitlich und fast ein bisschen müde. Im Porzellanbecher war der Eindruck nicht besser, allenfalls schwieriger zu fassen. Ersichtlich groß, aber seltsam unfokussiert wirkte dieser Champagner. Da ich von seiner Form außerhalb des Bechers nicht ganz und gar überzeugt war, kann ich keine gültige Empfehlung aussprechen, würde aber im Moment davon abraten, reife, mächtige und nussige Champagner aus dem Sip of Gold zu trinken.

III. Louis Roederer Cristal 1997

Eine schöne Paarung, von der ich im Vorfeld schon gedacht habe, dass sie überzeugen würde, war der jetzt sehr reife und gut trinkbare Cristal 1997 im Sip of Gold. Ganz, als hätten sich zwei gesucht und gefunden. Glamourfaktor und Anspruch bewegen sich auf derselben Wellenlänge, der üppige Zarenchampagner und das Adelsgeschirr passen so stimmig zueinander, wie sonst allenfalls noch Kaviar und purer Wodka. Nicht von ungefähr dürften handelsübliche Wodkagläser eine dem Sip of Gold entsprechende Form haben und Cocktails wie der Siberian Kiss aus Wodka, Champagner und sonst nichts erleben in einem Porzellanbecher wie diesem die „absolut“ höhere Weihe.

B. Menu

Der I. Gang bestand aus Hackbarth's Tapas: Thunfisch auf Rübchen, Ententerrine auf Chutney und Grissini mit Scampifüllung auf Asiasalat. Dazu gab es Bernard Tornays Extra Brut. Dessen haustypisch haselnussige, mit Mineralien und Räuchernoten unterlegte Nase wirkte im Porzellanbecher etwas zu breit und alkoholisch. Unterschiedlich hohe Befüllung half nicht, dieses Problem auszugleichen. Der Champagner von Tornay, der sonst in allen möglichen Gläsern zu überzeugen weiß, stieß hier offensichtlich an eine Grenze, was sehr bedauerlich war.

Als II. Gang gab es Jakobsmuscheln in Salbei gebraten auf sizilianischem Brotsalat. Dazu trank ich Champagne Nominé-Renard Brut Rosé. Der fruchtige, feine, sehr elegante, aber nicht überkanditelte Rosé ist auch eher ein Kandidat für Flötengläser. Das wurde einmal mehr im Sip of Gold deutlich. Denn das Verhältnis von Flüssigkeitsoberfläche zu darüberliegendem Duftkamin entspricht beim Sip of Gold in etwa dem eines bis zur breitesten Stelle gefüllten Top Ten Glases von Schott-Zwiesel oder dem eines halbgefüllten One for All Rotweinglases von Peter Steger. Auch aus diesen Gläsern empfiehlt es sich bekanntlich nicht, ultrafeine Rosés zu trinken.

Der III. Gang bescherte mir ein Steinbuttfilet mit Pinienkernen und Serranoschinken auf Tagliolini in Krustentierschaum. Dazu gab es weiterhin den Rosé und außerdem den Nominé-Renard Brut Tradition. Vom Rosé war auch mit Luft nicht mehr viel zu erwarten, der weiße Nominé-Renard gab dafür alles. Im Glas stets einer der lustigsten, zu jedem Gaumen freundlichen Champagner, zerrte er hier alles aus sich heraus und bewies seine wahre Größe. Kein vorschmeckender Alkohol, keine Hitze oder Schärfe, sondern eine üppige, blumige, von getrockneten Cranberries und Sanddorn geprägte Aromatik, dazu ein mildes Trockenkräuterbouquet. Na also, geht doch.

Gang IV. war Maishuhnbrust mit Morcheln auf Leipziger Allerlei und Kerbeljus, dazu gab es weiterhin den weißen Nominé-Renard und zusätzlich 2003 by Bollinger. Meine Haupteindrücke dieses Ganges stammen von den Morcheln, vom Kerbeljus und vom 2003 by Bollinger. Die drei waren wie füreinander geschaffen. Die Morcheln mit ihrer morbide Lüsternheit verbreitenden Aromatik, dazu der konzentrierte, aber nicht lästige Kerbel und ein 2003 by Bollinger in Bestform, Puligny-Montrachet pur! Im Porzellanbecher zeigte sich der Bollinger so opulent verführerisch, pudrig, buttrig, geschmeidig und mätressenhaft wie nie zuvor und war der Version im Konterglas deutlich überlegen.

Zum guten Schluss gab es den V. Gang, ein Délice Variée aus Zitronenparfait mit Erdbeere und Rhabarber, Armen Ritter und Streuselkuchen auf Quarkmousse mit Äpfeln. Dazu weiterhin Bollingers verrückten Jahrgang. Das Zitronenparfait war sauber, etwas milchig, mit angenehm herben Zitronenschalenschnipseln, Erdbeeren, die nach Erdbeeren schmeckten und einem bissfesten, aromatischen roten Rhabarber. Der Arme Ritter passte wegen seiner Herkunft aus der Backstube und seiner nicht so hervorstechenden Süße am besten zum Champagner, der sich von Minute zu Minute weiter in seine Burgunderrolle vertiefte und am Ende noch der Marquise Pompadour höchstselbst den Rang hätte streitig machen können.

Vor dem farbenfrohen Hintergrund des 18. Jahrhunderts, wie ihn der Film Marie-Antoinette mit Kirsten Dunst inszeniert hat, versteht man meiner Meinung nach die Porzellanbecher von Sieger by Fürstenberg erst richtig. Es geht weder im Film noch bei den Porzellanbechern um historische Richtigkeit und erst recht nicht um das unter Weinfreunden beliebte herumeiern um das beste Glas. Es geht bei diesen Bechern vielmehr um die Lust an der Zwanglosigkeit in einer so noch nicht dagewesenen Form. Das macht die Sip of Gold Reihe interessant, aber auch besonders anspruchsvoll …. Denn wie sich gezeigt hat, schmeckt daraus nicht jeder Champagner gut. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, wenn man denn weiß, welche Champagner daraus gut schmecken. Und da beweist der Sip of Gold Klasse: Es sind die außergewöhnlichen Champagner, die in den Bechern dieser Serie zu einer Hochform auflaufen können, wie man sie nicht oft erlebt. Der Zarenchampagner Louis Roederer Cristal etwa öffnet in diesem Becher sein orthodoxes Herz und pulsiert mit ungekannter Kraft. Ein anderer mächtiger und rarer Champagner, der 2003 by Bollinger, wächst im Sip of Gold gleichsam über sich selbst hinaus.

Conclusio: Für den gewöhnlichen Genuss sind diese Becher nicht gemacht. Sie fordern kraftvolle, weinige und opulente Champagner. Wer sich zum Kauf von Bechern aus dieser Reihe entscheidet, sollte das sehr bewusst tun. Und er muss sich die Frage beantwortet haben, wie er seinen Champagner trinken will: nach dem Stil der Zeit und ohne Rücksicht auf Verluste, oder mit aller Distinktion und Sorgfalt, die der Wahl eines königlichen Getränks angemessen ist.

Hier geht es zum Hersteller: www.sieger.org/de/sip_of_gold

Dom Ruinart vertikal getrunken

A. Blancs:

I. 1981

Dem 81er hatte das Haus ein neues, nicht mehr ganz so überfrachtetes Etikett spendiert. Ob sich das auf den Champagner ausgewirkt hat? Man weiß es nicht. Überfrachtet wirkt an diesem athletischen, aber nicht asketischen Typ nichts. Drahtig und sehnig, Grapefruit und Toastbrot, ein isotonisches Getränk für Genießer, ideal nach dem Fressmarathon oder einer langen Rotweinprobe.

II. 1993

Kein sehr starker Dom Ruinart, man muss sich sogar fragen, was bei Ruinart in diesem Jahr passiert ist und für mich eng damit verknüpft ist die Frage, warum zum Teufel man keinen 95er Dom Ruinart bekommen kann. Der Champagner hat eine dürftige, allenfalls seltsam reife, aber überhaupt nicht ansprechende Nase. Und schmeckt einfach nur fertig. Meiden!

III. 1979

Mühelos überholt der 79er den 93er. Was ist da noch an Leben in diesem Champagner, ein bizzeln und sprotzeln, das reinste Fest. Dazu Milchkaffee, Toffee, ankaramellisierte Butter, englische Orangenmarmelade, so schön müssten alle reifen Champagner sein und vor allem die viel zu vielen viel zu gewöhnlichen Blanc de Blancs können sich bei diesem Reifeverhalten eine dicke Scheibe abschneiden.

IV. 1990

Ein Champagner, den ich mit Fragezeichen versehen hatte und auf den ich gespannt war. Die 1990er sind allgemein sehr früh – ich vermute ja: von Champagner-immer-viel zu-jung-Trinkern – enthusiastisch beschrieben worden. Und wahrlich, das timing war nicht schlecht: die Abfolge 1988-1989-1990 spielte guten Kellermeistern phantastisches Material in die Hände, viele 88er sind heute bombig, von den 89er hört man nicht mehr viel, weil sie wahrscheinlich überwiegend getrunken wurden, und 1990 nimmt eine gewisse Sonderstellung ein. Bis zum Jahreswechsel 1999/2000 waren die damals teilweise flammjungen 90er weit überwiegend in einer sehr guten Form. Danach tauchten viele ab, manche tauchten nie wieder auf, andere sind noch untergetaucht, andere kommen langsam in der nobel-zurückhaltenden Zeremonien-Gewandung großer Champagner wieder an die Oberfläche. Dieses Abtauchen wird bei anderen Weinen selbstverständlich hingenommen, bei Champagnern jedoch fast immer und vor allem von Bordeaux-Leuten zunächst mit Irritation quittiert. Völlig zu Unrecht, wie ich meine. Beim Dom Ruinart 1990 wusste ich nicht, in welcher Form ich ihn antreffen würde. Die Antwort hätte Conrad Ahlers kurioser Weise schon 1962 gewusst: "bedingt abwehrbereit"! So wie der 90er Rosé sich mit einer nicht altersuntypischen Gemütlichkeit rund und weich zeigte, war auch der weiße Dom Ruinart 1990 jenseits seiner midlife crisis wieder aufgetaucht. Leichte Bindegewebsschwäche, mäßig ausgeprägte Antriebsstärke, abgeschliffene Reiss- und Schneidezähne, erste Anzeichen einer Osteoporose. Damit will ich nicht sagen, dass der Champagner im Eimer war, so schwach wie der 93er war er lange nicht. Er war mehr der Typ Business Angel, also der gestandene Manager, der die gröbsten Stürme des Lebens hinter sich gebracht hat und jetzt sein umfangreiches Wissen weitergibt. Denn an Aromenfülle war kein Mangel. Jetzt trinken.

VI. 1988

Ein unerwartetes Kopf-an-Kopf Rennen gab es mit dem 1988er Dom Ruinart. Von schlankerer Anlage und bei den Rosés mit etwas mehr als einer Nasenspitze vorn, war hier der Gegensatz zwischen reifem, aufgeplustertem, farbenfrohem 90er Chardonnay und vorbildlichem, säurestarkem, reichlich bissigem, in der Jugend sogar giftigem Blanc de Blancs gut zu sehen. Im Vordergrund Kaffee und Röstaromen, dicht dahinter eine agile, mineralische Zitrussäure und ein feiner Schmelz. Ich glaube nicht, dass sich da noch sehr viel ändern wird, insbesondere weiß ich nicht, ob mit weiterer Flaschenreife noch eine zusätzliche Aromenschicht hinzutreten wird. Wenn er sich so noch etwas hält, ist das schon eine sehr gute Leistung. Traumhaft wäre dieser Champagner natürlich in einer mit Champignons und Waldboden angereicherten Form. Wird man ja sehen, ob das noch kommt.

VII. 1996

Der erste Dom Ruinart mit dem jetzt aktuellen abgerundeten Etikett. Kann man im Moment nicht viel zu sagen, finde ich. Hart, aber nicht abweisend, sehr viel Zitrusfrische macht sich am Gaumen breit, dahinter kommt noch nicht viel zur Geltung. Anknüpfungspunkte für ein gutes Reifeverhalten könnte die etwas undurchdringliche, milchige Crèmigkeit sein. Milchig empfinde ich hier vor allem im Sinne einer dicken, süsslichen Milchcrème, nicht im Sinne einer abgeflachten und breitgewalzten Aromatik, die auf übertriebenen Säureabbau zurückgeht. Der Champagner befindet sich offensichtlich noch im Puppenstadium, wo er gern die nächste Jahre bleiben darf, wenn es der guten Sache dient.

 

B. Rosés:

I. 1979

Ein Etikett so elegant wie die Holzstiche und Schnitzmotive von lustigen Biertrinkern in Opas Kellerbar. Stets als Assemblage-Rosé mit knapp 20% Stillwein aus Verzenay und Verzy, das Grundgerüst ist reiner Chardonnay. Schon ein sehr reifer Rosé, der mit viel kandierter Frucht, Orangeat, Amarena-Cocktail-Kirschen und einer insgesamt süsslichen Art, wie sie die älteren Herrschaften gern haben, zu überzeugen versuchte. Positiv hervorzuheben ist die enorme Präsenz, die der Champagner hatte und die sehr reichhaltige, das Alter und die vereinzelt trocknend wirkenden Sherrytöne etwas vergessen lassende Aromatik.

II. 1982

Diesen Dom Ruinart gab es zum Glück schon mit dem geringfügig aufgehübschten Etikett. Ebenfalls ein sehr rüstiger Rosé. Frühverrentete Lehrer, die im Garten ihre Kirschen vor dem Raub der Vögel beschützen, können nicht dynamischer sein. Gedeckter Kirschkuchen mit guter Schlagsahne, dazu Schwarztee. Gut möglich, dass der hohe Pinot-Anteil sich im Alter typischerweise mit dieser Kirschnote bemerkbar macht. Fällt mir erst jetzt auf.

III. 1986

Reifer, als ich vermutet hätte, vielleicht liegt's am Jahrgang. Während ich bei den beiden Vorgängern mit der Kaffeekränzchenstilistik gut zurecht kam, hätte ich mir hier Abwechslung oder zumindest eine jugendlichere Interpretation gewünscht. Doch statt einer aufgepeppten Version von gedecktem Kirschkuchen und Tee gab es nun Schwarzwälder Kirsch, Dänische Buttercookies, Mandelkrokant, Mürbeteigkuchen und Jacobs Krönung mit Kirschwasser. Sehr schön, einerseits, dass da noch so viel Spiel war, anstrengend andererseits, so viele, leider zum Teil schon etwas angetrocknete Aromen im Mund zu haben.

IV. 1985

Frischer, griffiger, frecher und mal wieder eine Bestätigung für die Langlebigkeit und Qualität des Jahrgangs war der 1985er. So simpel und unraffiniert es klingt: Rote Grütze (natürlich die mit dem guten Überseerum) mit Vanillesauce im Pfannkuchenwrap beschreiben es ganz gut.

V. 1990

Aus der Normalflasche war er mit viel Freude trinkbar, bei diesem Champagner lohnt sich aber die Anschaffung in Magnums, denn der Magnumeffekt ist hier scheinbar besonders stark ausgeprägt. Entwicklungsfreudig, wobei das Tempo, mit dem die Fruchtparade vorbeizieht teilweise etwas hektisch und überstürzt wirkt. Typisch für Dom Ruinart Rosé und beim 90er besonders stark ausgeprägt ist die weinige, deutlich vom Spätburgunder geprägte Art. Weiche Aromen von Kokos, Mandel und Milchschokolade, erfrischende Komponenten vom Erdbeer-Rhabarber Kompott. Aus der Magnum ist die Entwicklung langsamer, genussvoller.

VI. 1988

Auf Augenhöhe mit dem 90er. Gebuttertes Rosinenbrötchen, eine Auswahl verschiedener Fruchtmarmeladen, Toastbrot und Kaffee – bei diesem Champagner erkennt auch der Letzte die Bedeutung des Worts Champagnerfrühstück. Einziger Wermutstropfen: in der Normalflasche gewinnen nach Luftzufuhr süssliche, kräuterige Aromen und eine alterstypische eindimensionale Säure etwas zu schnell die Oberhand.

VII. 1996

Blind würde man sagen: erstens Blanc de Blancs und zweitens untrinkbar. Wer ihn jetzt öffnet, sollte ein Freund stark gepfefferter Austern mit etwas zu viel Zitronensaft sein. Daneben finden sich noch einzelne, verloren wirkende rote Johannisbeeren und ätherisch feine, bzw. ätherisch kleine Mengen reifer Himbeeren. Erinnert mit etwas Gewöhnung (oder Einbildung, schwer zu sagen) an Molke mit Erdbeer-Himbeer-Maracuja Geschmack. Jedenfalls ein gutes Zeichen für später.

Des Kaisers neue Kleider

LVMH hat in den letzten Tagen eine ganze Reihe neuer Verpackungen – nicht: neuer Champagner – vorgestellt. Nachdem Veuve Clicquot sich 1877 mit dem berühmten yellow label dem auffälligen Design verschrieben hat, ist das Haus als Designturbo abonniert. Die ursprünglich taillierte Flasche für die Grande Dame gehört zu den bemerkenswertesten Champagnerflaschen-Entwürfen nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde aber bald eingestellt. Seit der Vermarktung der 90er Grande Dame haben wir wieder eine nicht endenwollende Serie von Künstlerdesigns für aufregende, mal verspielte und teilweise völlig unnötige Verpackungs- und Merchandiseartikel gesehen. Auffällige Kühler (wie das futuristische Spherebed von Karim Rashid), Geschirr (sehr funktional, da temperatursteuerbar, von Young San Eun), Blütenprints (Sakura/Kirschblüten von Atelier LZC für den Rosé), japanische Papierverpackungen (Irodori-Box von Eriko Horiki für die 98er Grande Dame), Kühlboxen (mit Jason Bruges die Riva Cruise Collection, mit Porsche Design der flotte Kühlwürfel), ja ganze Sitzgelegenheiten (Loveseat von Karim Rashid) und befüllte Kühlschränke (Vertical Limit zusammen mit Porsche Design) hat Veuve Clicquot von zeitgenössischen Künstlern und Designern herstellen lassen. Die Liste der Kooperationspartner liest sich für Kunstfreunde so eingängig, wie sich der passende Champagner dazu schlürft: Andre Putman, Arthus Bertrand, Pablo Reinoso, Pucci, Christophe Pillet und Tom Dixon gehören dazu, eine eigene Workshopreihe der Domus Academy bringt als Future Concept Lab  frischen Designwind auf Abruf. Passend zum Frühling startet Veuve Clicquot mit dem Yellow Basket in die Saison. Der Mini-Picknickkorb hat alles, was man für ein Picknick braucht, nämlich eine Buddel Champagner und zwei Gläser. Häuslicher wirkt dagegen der Fridge – ein Icejacket im Retrokühlschranklook. Der Ice Cube wird ebenfalls wieder aufgelegt.

Bei Dom Pérignon nimmt sich alles etwas langsamer, weniger flippig und gediegener aus. Der Australier Marc Newson ist nun zum vierten Mal zuständig für eine belebende Neuinterpretation des klassischen Dom-Designs. Er hat sich, ganz nach Art der reiselustigen Australier, für eine globetrotterige Black Box entschieden und dem Dom ein quietschgrünes Label verpasst. Auch beim Dom Rosé tut sich was. Kam der 98er Geschenkkoffer noch mit Gläsern von Sylvie Fleury wird der 2000er im signierten Köfferchen von Zoé Cassavetes verkauft werden. Die beiden mitgelieferten Gläser teilen sich den stilisierten Wappenschild. Der normale 2000er Dom wird ausserdem in einer limitierten, von Andy Warhol inspirierten Version ausgeliefert. Für die oenothèque hat Spiegelau Gläser bereitgestellt, die in der aufwendigen schwarzen Einzelflaschen-Holzkiste mitgeliefert werden.

Nun will auch Mumm nicht zurückstehen und bietet nach der Überarbeitung des Flaschenerscheinungsbilds einen neuen Cordon-Rouge Kühler an, der von Patrick Jouin gestaltet wurde. Ist der Kühler da, fehlen noch die Gläser, sind die Gläser da, fehlt noch der ganze andere Accessoirezirkus, mit dem zum Beispiel Schwester Perrier-Jouet gutes Geld verdient – es dürfte also nicht mehr lange dauern, bis wir auch von Mumm neue Ware rund um den Champagner angeboten bekommen. Notiz am Rande: Dominique Demarville, der als junger und dynamischer Kellermeister Mumm aus dem Abgrund gezogen hat, ist als Nachfolger von Jacques Peters mittlerweile chef de caves bei Veuve Clicquot. So schliesst sich der Kreis.

Grand Chapitre d’Allemagne 2008 im Hotel Adlon Kempinski

A. Apéritif

I. Billecart-Salmon Brut Reserve en Magnum – sauberer, sehr fruchtiger Champagner mit hohem Meuniereinsatz (zur Zeit 27%) und hoher Speisenaffinität


II. Bollinger Special Cuvee – Pinotstark, harmonische Holznote, üppig, mit vielleicht in den letzten Jahren ganz leichter Tendenz, leichter und zugänglicher geworden zu sein

III. Deutz Brut Classic en Magnum – Stimmiger, ordentlicher Standardbrut, der sich sehen lassen kann. Im Gegensatz zu früher wirklich gut trinkbar, wenn man ihn nicht direkt nach dem Bollinger trinkt.

IV. Duval-Leroy Rosé de Saignée – Sauberer, stilistisch etwas strenger Champagner, den ich schon lange nicht mehr getrunken habe. Im offenen Vergleich sicher nicht herausragend, aber vom Portfolio des Hauses her sicher im Kontrast zum Lady Rosé zu sehen, der wiederum fast kitschig süß ist.


V. Moet et Chandon Grand Vintage 2003 en Magnum – Interessant, weil der Jahrgang so abgrundschlecht und sogar ganz katastrophal war. Nicht ganz so der Champagner, der von der Stilistik entfernt an den 2003 by Bollinger erinnert, im Vordergrund steht aber eine gewisse Müdigkeit und vorzeitige Reifetöne, ja fast schon UTA.

B. Menu
Tim Raue hat zusammen mit dem Adlonchefkoch Thomas Neeser dann dieses hier gekocht:


I. Langusten mit Foie Gras und grünem Apfel,

dazu de Saint Gall Blanc de Blancs Premier Cru 2002 en Magnum:

Eine an sich stimmige Komposition mit klug hinzukombiniertem Apfel, der die Foie Gras aber auch nicht leichter werden liess. Insofern wäre entweder eine kräftigere, auf Grand Cru Niveau spielende Cuvée oder ein Klacks frischer, säuerlicher Fruchtzubereitung, von mir aus auch etwas Aceto Tradizionale o.ä. nötig gewesen, um eine optimale Harmonie zu erreichen.


II. Loup de Mer auf Steinpilzmarmelade mit Sherryessig und Pata Negra Schinken,

dazu Taittinger Comtes de Champagne Blanc de Blancs 1998:

Leider zeigte sich der Comtes de Champagne etwas schwach auf der Brust. Die Speisen waren dagegen ausgezeichnet, kräftig gewürzt und lagen ganz in Erwartung dieses sonst zuverlässigen Prestigechampagners auf dem Teller, resp. glitten über die Zunge, als gälte es, ins Paradies zu gelangen. Der Comtes zeigte auch Andeutungen seiner Größe, war aber irgendwie nicht in Spiellaune. Insofern bringt ihm die dosagebedingte Gefälligkeit keine Pluspunkte, eher bin ich geneigt, für so etwas Abzüge zu verteilen, denn zuckroge Pampigkeit entspricht nicht der für Champagner dieser Größenordnung typischen, zum Leichtsinn zwingenden Lustigkeit.


III. Statt Spanferkelbäckchen in Kreuzkümmeljus mit Roter Bete, Grapefruit und Koriander mit Himbeergelee und dazu Champagne Krug – wie ursprünglich vorgesehen – gab es Kalbskamm und

dazu Veuve Clicquot Rosé 2002

Ein klarer Abstieg: das Kälbchen ist geschmacklich leider keineswegs so breitschultrig, wie es das Spanferkelbäckchen gewesen wäre, insofern empfahl es sich nicht, im Tim Raueschen Geschmacksüberschwang freigebig zu würzen. Die Koriandersauce passte schon ausgezeichnet zum Kälbchen, die Bete ebenfalls und alles zusammen war mutig und wurde belohnt, denn der enge, flache, aromatisch strenge, unverspielte und sehr spröde Veuve Rosé passte, wenn überhaupt zu irgendetwas, dann nur zu diesem Gang.


IV. Als Abschluss gab es Rohmilchkäse von Maître Antony, Chutneys und Marmeladen ohne Ende und einige Desserts wie Ingwer-Tapioca Crème Brûlée, Kir Royal Dessert, Kirschtörtchen, Feigenküchlein mit Mandeln und Mascarpone, Vanille-Orange Topfennockerln, Quitten-Met Charlotte, geschmorte Boskoop-Terrine, Birnen Clafoutis, Fruchtsüppchen mit Kokos-Limonenschaum

dazu Pommery Louise 1998 und Lanson Ivory Label (demi-sec) 1989 en Magnum

Die Louise habe ich einfach so, unbegleitet getrunken, ich halte sie für einen Champagner, der nicht zu Süßspeisen passt und zum Käse ziehe ich demi-sec sowieso vor. Die feine Mineralität und den damenhaften, fin de siècle mäßigen Körper dieser begehrenswerten Dame sollte man sich pur zu Gemüte führen. Von ganz anderem Kaliber ist dagegen der Lanson. Ein ziemlich seltenes Kaliber zumal, denn wer macht schon Jahrgangs demi-sec? Und dann aus der Magnum, herrlich (zum Glück habe ich mir davon noch eine aufs Zimmer bringen lassen)! Ein Festival der Süffigkeit, anregende Säure gepaart mit saftiger, üppiger, dabei nicht übetriebener Süße, keine naive Bonbonaromatik, sondern gut abgelagerter Apfel, bzw. keine Lolita sondern ein ausgewachsener Vamp, der da lockt. Passte meiner Meinung nach am besten zum Käse, die Desserts habe ich wiederum überwiegend einfach so verputzt. Gut in Erinnerung geblieben ist mir die Kombination Lanson mit Creme Brûlée und mit dem Tropensüppchen, denn die Spuren von Ingwer gaben einen besonderen twist.

 

C. Ausklang
Zu den Zigarren von Davidoff, einer No. 2 und einer Semicorona hätte sich der vierzig Jahre alte Port von Rozès noch gut gemacht, mir hat aber der Duft genügt.
Dom Pérignon 2000 aus der Dom-Lounge im hauseigenen Club Felix konnte das dann auch nicht mehr steigern und schmeckte allenfalls gediegen.
Zurück in der Smoking-Lounge vom Adlon habe ich dann noch bis zum Frühstück den Davidoffstumpen zu Ende geschmökt und mir die Lanson Magnum dazu gut gefallen lassen (nicht alleine natürlich).