Philbert et Fils, Rilly-la-Montagne

Mehr als 9 ha in der Montagne de bewirtschaftet das Ehepaar Philbert, darunter die Premier Crus Rilly, Villers-Allerand und Ludes, sowie Taissy Grand Cru.

1. Tradition

20CH 15PN 65PM.

Brotig, bonbonig, mittellang, stellenweise etwas hohl und aromenleer.

2.

Auch hier hat der scheinbar wieder auf kühle Gärführung und amylische, bonbonige Noten gesetzt. Das ist ihm beim besser gelungen, als beim Tradition. Löcher habe ich in diesem Brot keine gefunden, der Champagner hat eine dicker gebutterte Schicht und mit seiner Pfirsich-Maracuja-Nase vermittelt er den Eindruck von reifem Lesegut schon sehr routiniert. Einige verspielte Mandelaromen passten gut dazu, ich fürchte nur, dass dem Champagner die ganz klare Linie fehlt. An Größe und Ausdruck kann er es jedenfalls mit den Chardonnays von Chiquet und Rodez nicht aufnehmen.

3.

In deren Liga ragt tatsächlich eher der aus Taissy hinein, wenngleich nach meiner Ansicht eher formal. Anschmiegsam, weich und mit dem Hauch von Exotik, den ein Leopardenprint-Tanga zu vermitteln in der Lage ist. Will sagen: gegen die von diesem Champagner provozierte rein körperliche Affirmation kann man sich unter Umständen schlecht wehren, selbst wenn man bei klarem Verstand ist und einen der Verstand zu kritischer, distanzierter Würdigung mahnt.

4. Rosé

85CH 15PN als Stillwein

Recht einfacher Rosé. Rotapfelig, pektinig, etwas trocknend.

 

Yves Couvreur, Rilly-la-Montagne

Kleiner Erzeuger mit 6,5 ha in Rilly, Montbré und Taissy. Verschließt mit Diam Mytik.

1. Tradition Premier Cru

25CH 35PN 40PM. 20-30% Reservewein.

Zunächst säuerlich, mit Geissblatt und Campher, darunter helle, florale und vegetabile, nicht unreife Noten. gelbe Johannisbeere, Stachelbeere, tanniniger Griff.

2. Selection, Premier Cru

20% Reservewein.

Leichter, gegenüber dem Tradition rassiger, schlanker und eleganter, mit feinkörnigerem Tannin, etwas Butter und einer minimal schlammig-nussigen Art, die gut zu Austern passt.

3. Prestige Premier Cru Millésime

50CH 50PN. 6-7 g/l Dosage. Dég. März 2010.

Zuckerwattenase und helle Karamellnoten, auch hier wieder der vegetabile, wiederum nicht unreif wirkende Einschlag wie im Tradition. Wohl so etwas wie der Hausstil. Hier mit einer spritigen Note am Ende.

4. Brut "Rubis" Premier Cru

100PN, davon 15% als Stillweinzugabe

Plastikgaumen, Pillenboxaroma. Ziemlich griffig und frisch, was auf den still vinifizierten zurückgehen dürfte. Leicht gemüsig.

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