Auf dem Weg von Reims nach Epernay kommt man durch Montchenot, ein völlig nichtssagendes Straßendorf, das nicht der Rede wert wäre, wenn dort nicht mit dem Grand Cerf eines der besternten Restaurants der Champagne seinen Sitz hätte und seinen rühmenswert günstigen Mittagstisch feilböte. In Montchenot kann man nach Osten in die Montagne de Reims abbiegen dann ist das erste Örtchen Villers-Allerand es folgen die Premier und Grand Crus der Montagne wie auf einer Perlenkette. Gelangt man an deren nordöstliches Ende, findet man sich in Verzy wieder. Von dort aus kann man über das durch David Léclapart berühmte Trépail runter nach Ambonnay und in die Grande Vallée de la Marne fahren. Zwischen Verzy und Trépail liegt Villers-Marmery, das mir zuletzt bei der Vin Clairs Verkostung mit Régis Camus aufgefallen ist. In Villers-Marmery ist Champagne Margaine beheimatet. Arnaud Margaines Champagner habe ich mir aber nicht direkt unter dem Blickwinkel ihrer athletischen Fähigkeiten zu Gemüte geführt, sondern ganz unvoreingenommen in ihrer Eigenschaft als jüngste Kollektion des Erzeugers.

1. Cuvée Extra Brut, dég. Januar 2012

100CH, 2007er Basis, mit 4,5 g/l dosiert.

Für einen Blanc de Blancs Extra Brut sehr fruchtig, Sauerkirsche, Acerola, roter Apfel, fast immer ein Merkzeichen für die Montagne, das Sézannais oder die Aube. Hier kam gegen Ende eine leicht gerbende Note hinzu, die in der Blindverkostung der beste Hinweis auf Montagne ist.

2. Cuvée Traditionelle, dég. Februar 2012

90CH 10PN, 2009er Basis, mit 9 g/l dosiert.

Etwas kurz geratener Champagner, trotz seines für die Gegend gar nicht mal so ungewöhnlich hohen Chardonnayanteils. Ordentlich, aber nicht umwerfend. Vielleicht gegen Jahresende in besserer, länger schmeckender Verfassung.

3. Cuvée Special Club 2006, dég. Februar 2012

100CH von drei Parzellen, mit 8,5 g/l dosiert.

Braucht noch seine Zeit, wirkt trotz der reichlich 8,5 g/l Dosage sehr stramm und zwackt gehörig.