Thiénot gehört zu den jüngeren Erfolgsgeschichten der Champagne. Gegründet wurde das Haus 1985 in Reims, heute gehört der Bordeauxspezi CVBG Dourthe-Kressmann ebenso zur Thiénot-Gruppe, wie das Rolland-Projekt Clos de los Siete in Argentinien und die Champagnermarken Joseph Perrier, Canard-Duchêne, Marie Stuart.

Starter: Champagne Joseph Perrier

1. Joseph Perrier, Cuvée Brut

35CH 35PN 30PM.

Ziemlich herber Spass. Für einen Standardbrut eines Hauses dieser Größe wirkt der Brut erstaunlich ernst.

2. Joseph Perrier, Blanc de Blancs

Reserveweinanteil von 15%. Fünf Jahre auf der Hefe. Frisch, weißer Pfirsich und eine Ahnung von Zitrus mit einem Drall in den spritigen Bereich.

3. Joseph Perrier, Rosé

75PN 25CH, Assemblagerosé mit 12% Cumières Rouge.

Vier Jahre auf der Hefe. Herbfruchtig, Grapefruit, Orangenschale, Limette und Cranberries geben den Ton an. Wirkt aromatisch gesprochen für einen Rosé ziemlich weiß.

Weiter mit: Champagne Alain Thiénot

1. Thiénot Brut

45CH 35PN 20PM, 20% Reservewein. Vier Jahre Hefelager, dann mit 9g/l dosiert.

Säuerliches Quittenmus, von der Anlage her eher dicklich, weil buttrige Noten mit im Spiel sind; trotz des herbfrischsauren Quittenaromas ein gemütlicher Champagner.

2. Thiénot Millésime 2004

50CH 50PN. Sechs Jahre Hefelager, dann mit 8,5g/l dosiert.

Marzipanig, Mandelmilch und Orangenblüten. Glatte, seidige Textur, wie man es vom Jahrgang erwarten darf.

3. Cuvée Stanislas 2004

Blanc de Blancs. Sechs Jahre Hefelager, dann mit 9g/l dosiert.

Weißes Fruchtfleisch, pürierter Weinbergpfirsich. Überwiegend weiße Noten wie von Litschi und Iris, außerdem pudrig, kalkig und leicht gebuttert; milde Säure.

4. Grande Cuvée Alain Thienot 1999

60CH 40PN. Zehn Jahre Hefelager, dann mit 9g/l dosiert.

Reif und voll, auch hier wieder auffallend wenig Säure, die ich aber auch nicht besonders vermisst habe.

5. Vigne aux Gamins 2000

Blanc de Blancs, Avize Grand Cru. Zehn Jahre Hefelager, BSA, dann mit 10g/l dosiert.

Pillenboxduft, der erst mit viel Luft verging. Erst mit genau dieser Luft zeigte sich der Champagner dann weich, buttrig, behutsam kandiert, noch behutsamer zitrusfruchtig, mit frischem Feigenduft, doch insgesamt noch sehr verschlossen, so wie auch schon die letzte Flasche, die ich bei einer sonst sehr schönen Premier Cru gegen Grand Cru Probe geöffnet hatte. Eine zweite Flasche am Folgetag war etwas zugänglicher.

6. Thiénot Rosé

35CH 45PN 20OM, Assemblagerosé mit 7% Ay Rouge, von alten Reben. Ca. 36 Monate auf der Hefe, dann mit 10 g/l dosiert.

Helle Lachsfarbe und ein Korb voll frischer Waldbeeren, bei denen die hellroten Sorten überwiegen, im Mund wiederholt sich das stimmig.