Benjamin Biedlingmaier, ein gelernter Tonbacher (Restaurant Silberberg), der schon unter dem Wohlfahrt-Schüler Sebastian Zier im La Mer auf Sylt (von 2012 bis zur Schließung im Januar 2015 immerhin **, die ich 2014 gut nachvollziehen konnte), zeigte, was er kann; beide haben übrigens auch eine Station im Schloß Velden hinter sich. Im Dresdener Caroussel kocht Biedlingmaier mit einem Stern.
Aperitif gab es im Atrium des Gastgebers, Stefan Hermann servierte so simpel wie schön Kartoffel, Quark, Rucola, dazu gab es passend wie Arsch auf Eimer champagne Taittinger brut Millésimé 2008. Malte Behrmann übernahm drei weitere Kleinigkeiten, darunter Tofu, Rote Beete, Spinat, dazu der alles verzeihende, alles großmütig wegsteckende und moderierende Champagne Alfred Gratien grand cru Blanc de Blancs 2007, außerdem famoser Kalbsfuß, Gurke, Eigelb, dazu Champagne Duval Leroy rosé premier cru, was trotz der anspruchsvollen Aromatik der Speise fabelhaft funktionierte, vielleicht, weil es nur so ein kleiner Haps war (davon aber viele, also zumindest für mich) und die mir ja schon lange zum Hals raushängende, unvermeidliche jakobsmuschel, mit Zitrusfrüchten und Mandeln, was dann aber doch wieder, wenn man sich ium etwas Objektivität bemühte, gut schmeckte, dazu passte wieder sehr gut Champagne lanson Noble Cuvée Blanc de Bancs 2000, von Benjamin Biedlingmaier wurde abschließend beigesteuert ein Blumenkohltaboulé, Kardamom, Zwetschge, dazu Champagne pommery Rosé Apanage in Magnum, was viel mehr hätte in die Hose gehen können, als es dann tatsächlich tat und mich durchaus ein Weilchen beschäftigte, bzw. zur häuslichen Nachahmung antrieb, was dann aber tatsächlich in die Hose ging.
Im Hotel Bülow Palais gab es noch einen schönen Ausklang mit Champagne Laurent-Perrier Brut Millésimé 2006, nachdem ein Grand Siècle aus angekauften Beständen nicht überzeugen konnte (Kork) und erst ein lupenreiner cristal 2006 wieder alles ins Lot gebracht hatte.