Copinet aus Montgenost im südlichen Sézannais macht viel mit Chardonnay, der im Stahltank einen vollen BSA durchläuft und diesmal zwischen 5 und 7 g/l dosiert war. An der fruchtigen, gemütlichen Stilistik hat sich nicht viel geändert. Den 2012er AOC Rouge fand ich dornfeldrig, mit Pflanzen, Rosenblüten und Pfeffer angereichert.

1. Blanc de Blancs brut

Auf Basis des 2008ers mit 2007er und 2006er Reserve, mit 5 g/l dosiert.

Leider wirkt der Champagner gesichtlos und bissschwach, was nicht an mangelnder Säure liegt. Die ist vorhanden und herbgrüne pflanzliche Noten finden sich auch, gar nichtmal die schlechtesten, will sagen: unreifen. Was dem Champagner fehlt ist Inspiration und Körperbewusstsein, bzw. Koordination. 

2. Blanc de Blancs Marie-Etienne, Multi Vintage

2008er Basis mit 2006 und 2005, mit 6 g/l dosiert.

Der aktuelle MV hat 2007 übersprungen und ist beim völlig zu recht deklarierten 2008er als jüngstem Jahrgang gelandet. Die Dosage blieb gleich. Auf allen Ebenen besser als der einfache Blanc de Blancs, mit der Nervosität des 2005ers, Strom vom 2006er und Größe des 2008ers.

3. Marie-Etienne Rosé de Saignée

80PN 20PM, 2009er, ohne BSA, mit 5 g/l dosiert.

Brot und Fleisch. Mir drängten sich großzügig auf Butterstullen gelegte Roastbeefscheiben auf, zu denen ich bequem noch Merrettich, Cranberries und Brombeergelee auf dem Teller vorfinden könnte, um diesem Champagner eine adäquate Speise beizugesellen.